Belgrad 2014

1992 wurde der Maastricht-Vertrag unterzeichnet, mit dem zwölf Mitgliedstaaten die Europäische Union gründeten und einen wichtigen Schritt hin zur europäischen Integration vollzogen. 1992 war aber auch das Jahr, als der Krieg in Bosnien und Herzegowina ausbrach, durch den Jugoslawien unwiederbringlich in seine Einzelteile zerfiel. Doch mit Ausnahme der Menschen auf dem Balkan schien allen, im Osten wie im Westen, ein Europa in Frieden, Wohlstand und demokratischer Freiheit auf einmal eine reale Möglichkeit zu sein. Heute, mehr als zwanzig Jahre später, werden diese Gewissheiten in Frage gestellt – zu viel Hoffnung ist versiegt, zu viele Träume sind gescheitert.

Über die Frage, ob es für ein gemeinsames Europa noch eine Chance gibt, diskutieren der Philosoph Srećko Horvat, die Schriftstellerinnen Daša Drndić und Slavenka Drakulić, der Verleger Vladimir Arsenijević, der Autor Ottó Tolnai und weitere prominente Intellektuelle und Denker aus der Region. In Belgrad, in Serbien, das auf dem internationalen politischen Parkett oftmals und in vieler Weise immer noch wie ein Außenseiter behandelt wird, stellen wir also die Frage: „Wovon reden wir, wenn wir über Europa reden?“ Von einem Kontinent, einer politischen Union, einem Spielplatz für Bürokraten? Oder einem exklusiven Klub für Reiche und Mächtige?

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